Solaranlage: Photovoltaik oder Solarthermie?Synonym zum Begriff Photovoltaikanlage wird häufig der Begriff Solaranlage verwendet. Mit einer Solaranlage ist allerdings lediglich eine Anlage gemeint, die Sonnenenergie in nutzbare Energie umwandelt. Somit kann es sich auch um eine Solarthermie- statt eine Photovoltaikanlage handeln, bei der nicht Strom, sondern Wärme erzeugt wird.
Viele Menschen entscheiden sich für eine Photovoltaikanlage um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Eine der ersten Fragen ist jedoch häufig: Ist Photovoltaik tatsächlich so umweltschonend? Die Produktion von Photovoltaikmodulen verbraucht doch Unmengen an Energie? Grundsätzlich ist das richtig. Dadurch, dass eine PV-Anlage während Ihrer Betriebszeit jedoch keine Emissionen verursacht, ist die CO2 Einsparung im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung dennoch beträchtlich und Photovoltaik hat eine positive Klimabilanz.
Energetische Amortisation
Betrachtet man die für die Produktion nötige Energie, hat eine Photovoltaikanlage nach nur zwei bis drei Jahren genauso viel Energie produziert, wie für Ihre Produktion nötig war (energetische Amortisationszeit). Bei einer Anlagenlebensdauer von 20-25 Jahren oder mehr bedeutet das, dass eine Anlage 7-12 mal mehr Energie erzeugt, als sie verbraucht.
Insgesamt machen die durch die Produktion verursachten CO2-Emissionen zwischen 70-90 g CO2 pro produzierte Kilowattstunde Solarstrom aus. Das ist bedeutend weniger als bei der Nutzung von fossilen Energieträgern. Eine Kilowattstunde Strom aus einem Erdgaskraftwerk hat in etwa ein CO2 Äquivalent von 450 g. Wichtig ist vor allem die Tatsache, dass jede installierte Photovoltaikanlage den Anteil an Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion erhöht. Somit verbessert sich auch die Klimabilanz von PV-Anlagen stetig.
Aufbau einer Photovoltaikanlage
Die wichtigsten Bestandteile einer Photovoltaikanlage sind die Photovoltaikmodule und der Wechselrichter. In den Photovoltaikmodulen wird Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Dieser fließt dann als Gleichstrom in den Wechselrichter, wo er in netztauglichen Wechselstrom umgewandelt wird. Vom Wechselrichter wird der Solarstrom direkt an Stromverbraucher im Haus oder ins Netz geleitet.
Weitere Bestandteile einer Anlage sind Solarkabel zum Stromtransport und ein Einspeisezähler, der misst wie viel überschüssiger Solarstrom ins Stromnetz abgegeben wird. Gegebenenfalls kann eine Photovoltaikanlage um ein Energiemanagementsystem oder einen Stromspeicher ergänzt werden.
Die Photovoltaikanlage im Betrieb
Eine Photovoltaikanlage ist im Betrieb sehr wartungsarm. Lediglich einmal jährlich sollte eine Sichtprüfung der Anlage und eine allgemeine Anlagenwartung durchgeführt werden. Es ist auch möglich die Anlage gegen ein geringes Entgelt durch einen Fernwartungsvertrag kontinuierlich überwachen zu lassen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine Photovoltaikversicherung abschließen, die gegen Ertragsverluste und sonstige Gefahren absichert.
Möchten Sie die Stromproduktion Ihrer Anlage auch selbst im Blick haben, so ist dies heute bereits vielfach durch die Einbindung sogenannter Smart Home Systeme in Ihr Anlagenkonzept möglich. Über Smartphone, PC oder Tablet lassen sich dann Stromverbrauch und Erzeugung des Haushalts jederzeit abrufen und teils sogar aktiv steuern.
Entwicklung von Photovoltaik in Deutschland
Die Installation von Photovoltaikanlagen in Deutschland hat seit Einführung des EEG im Jahr 2000 und der Einspeisevergütung für Solarstrom stark zugenommen. Heute sind Anlagen deutlich günstiger als noch im Jahr 2000 und somit nicht mehr aufgrund staatlicher Förderung, sondern aus eigener Kraft wirtschaftlich.
Insgesamt sind bereits etwa 43 Gigawatt (GW) Photovoltaik in Deutschland installiert. Die Bundesregierung plant zur Erreichung Ihres Ziels, 80% Strom aus erneuerbare Energien bis 2050, einen konstanten jährlichen Zubaukorridor von 2,5 GW. In den letzten zwei Jahren wurde dieser Korridor jedoch leider deutlich unterschritten.